Hier mal ein Tut zum Entrosten eures Tanks, damit er wieder metallisch blank ist, optimal zur Vorbereitung auf eine Versiegelung. Die Entrostung erfolgt mechanisch, sowie chemisch und ist daher meiner Meinung nach relativ gründlich.


Was benötigt ihr?

Gummierte Handschuhe, sowie Schutzbrille und lange Kleidung

Scharfkantige Schrauben, Anglerschrotblei verschiedener Größen, bzw. andere Kleieisenteile wie Kugellager oder Muttern

Brennspiritus

Oxalsäure ( ist im Internet schon für unter 10€ pro kg zu bekommen)

Durchführung:

Stufe 1:

Je nach Grad der Korrosion sollte man bei starkem Rost zuerst eine mechanische Reinigung durchführen, dazu etwas Brennspiritus in den Leeren Tank geben und mit einer Hand voll Schrauben und Bleikügelchen füllen. Ihr ahnt ja schon, was jetzt kommt, Schütteln bis die Arme brechen.
So 20 Minuten sollten genügen um den gröbsten Rost zu entfernen. Den Tank danach entleeren und gründlich mit Wasser ausspülen. Wenn euer Tank nur Flugrost angesetzt hat, könnt ihr euch diese 1. Grobe Reinigung sparen und sofort mit Stufe 2 beginnen.

Stufe 2:

Verschließt nun den unteren Auslass eures Tanks mit einem Stopfen oder mit einem alten Benzinhahn, wichtig ist, das es dicht ist. Nehmt nun warmes Wasser und einen alten Eimer zur Hand. Darin löst ihr die kristalline Säure auf. Dabei immer Handschuhe und Schutzbrille tragen, die Oxalsäure ist zwar nicht so giftig, aber Augen- sowie Hautkontakt sollte vermieden werden, ist ja eigentlich logisch, aber man weiß ja nie. 5 Gramm von dem Zeug sind allerdings tödlich, also auf gar keinen Fall essen. Ihr solltet ca. 60-70g Säure pro Liter Wasser verwenden, je stärker die Säure, desto schneller läuft die chemische Reaktion ab. Die Oxalsäure reagiert dabei nur mit dem Eisenoxid und greift das eigentliche „gesunde“ Metall des Tanks kaum an. Das beste ist, ihr füllt nach dem Mischen die Warme Säure sofort in euren Tank, wie viel ihr verwendet bleibt euch überlassen, ich habe den Tank randvoll gemacht und ihn 3 Tage lang stehen lassen, es ist aber auch möglich den Tank nur halbvoll zu machen und dann halt relativ oft zu wenden, (Deckel natürlich draufmachen)! Das ganze läuft natürlich umso schneller ab, je wärmer der Tank steht, also am besten in die Sonne damit, oder im Winter bei Zimmertemperatur lagern. Passt allerdings auf, das die Säure, wenn sie denn mal auf den Lack kommt, schnell abgewischt wird, sonst kann’s Flecken geben.
Wenn der Tank metallisch blank ist, zurück in den Eimer mit der Säure, hebt sie auf, zum Entrosten weiterer Tanks oder für Kleinteile.


Stufe 3:

Nach dem Entleeren des Tanks spült ihr ihn nochmal mit Wasser und gebt gegebenenfalls nochmal Schrauben und andren Kram hinzu und schüttelt dann nochmal richtig durch, um letzte Verun reinigungen und Säurereste zu entfernen, macht das 2-3 mal, sicher ist sicher. Zum Abschluss spült ihr den Tank nochmal mit Spiritus, der das Wasser bindet, und der Tank schneller Trocknet und nicht gleich wieder Flugrost ansetzt. Der Tank ist jetzt wieder einbaubereit, oder kann versiegelt werden.


Einfacher und teurer ist natürlich gleich ein Komplettset aus Entfetter, Rostumwandler und Komponentensiegel, dabei seid ihr aber schnell bei über 40 Euro, die oben beschriebene Methode dürfte euch unter 10 Eus kommen, wenn ihr die Säure halt günstig ranbekommt.

Die Säure aber keinesfalls in den Dorfteich kippen, sondern schön neutralisiern oder gleich in die Annahmestelle für Gefahrenstoffe.

Sollte es bei euch nicht klappen, übernehme ich für Schäden jeglicher Art, ob am Tank oder an eurer Gesundheit keinerlei Verantwortung, aber das ist ja eigentlich klar. Probierts halt aus oder freut euch, das ihr bis hierher gelesen habt. 

Und für Skeptiker nun noch ein paar „Vorher-Nachher“ Bilder




Vorher


Nachher